Auf gehts

Am Ende des Adventfjorden machen wir einen Test, bei dem Messgeräte ins Meer gelassen werden. Die Sonne geht sehr langsam unter.

Oben auf dem Plateau über dem Flughafen sieht man die Satellitendomes. Über die marinetraffic Webseite kann man (noch) unsere Position verfolgen.

Den Adventfjorden lassen wir hinter uns und fahren über den Isfjorden hinaus aufs Meer. Das Schiff schaukelt uns sanft mit Pitch und Rollbewegungen in den Schlaf.

Das Schiff

Nach einem zusätzlichen Eis-Sicherheitskurs bei UNIS geht es vormittags hinaus zum Schiff. Ein großartiges Stück niegelnagelneue Technik, etwas verwirrend. Der wichtige Information: Es gibt drei Treppen, alle enden auf Deck 5. Die hintere geht nach oben, die mittlere und vordere nach unten.

Die Ausstattung ist im Vergleich zu manch älterem Forschungsschiff sehr komfortabel. Unsere Zweierkabine ist ganz vorne an Backbord, die einzige mit nur einem Bullauge. Es gibt eine eigene Dusche, Internet, Schreibtisch und einen Flachbildschirm mit live Schiffsinfos.

Man ist nicht nur Passagier, sondern Teil des Schiffes. Alles ist voller Geräte, Winden, Kräne. Mit Sicherheitsschuhen und Helm ausgestattet erkunde ich vorsichtig das Schiff, versuche unsere Gerätschaften an Deck ausfindig zu machen.

Mittags wird der Anleger für ein anderes Schiff gebraucht, wir tuckern los. Das Schiff bewegt sich, ein leichtes Unwohlsein. Vor Longyearbyen gehen wir virtuell vor Anker, neben uns der deutsche Forschungseisbrecher Maria S. Merian.

Nachmittags gibt es eine Einführung in das Schiff mit einem Rundgang, bei dem wir auch ins Rettungs (U-)Boot krabbeln dürfen. Anschließend gibt es einen kurzen Abriss über das Programm der nächsten Tage. Danach die Sicherheitsübung.

Unsere Flieger, Netz und Sandsäcke sind inzwischen im Heli-Hangar angelangt.

Sehr vorsichtig gewöhnen wir uns an den Gedanken, von hier aus unsere Flugzeuge zu fliegen. Dem Rand des Helidecks nähert man sich nur behutsam, es ist spooky, dort über die Klappreling auf das tiefe, dunkle Meer zu schauen.

Abdeckungen

Die SUMO Flieger haben an den Flügelenden eine Glasfaserverstärkung sowie Deckel aus ABS über die Servogestänge bekommen, damit sie sich später bei der Landung nicht verhaken.

Über Nacht kam das Objekt der Begierde im Kohlenhafen von Longyearbyen an: der Forschungseisbrecher RV Kronprins Haakon, mit dem wir zwölf Tage in der Arktis verbringen werden. Es wird begonnen, das LIDAR und das Radiowave Instrument auf dem Schiff zu installieren. Abends im Kroa treffen wir weitere Teilnehmer der Messkampagne.

Mehr Details

Spitzbergen Anfang September, die Insel ist nicht unter einer Schneedecke bedeckt. Überall treten Strukturen, Details und Farben zu Tage, die ich nicht kannte. Eine ganz andere Erfahrung, nicht dick eingepackt vor die Türe treten zu müssen.

Wir bereiten uns vor, indem wir die Flugzeuge verstärken und Sandsäcke füllen.

Letzte Nacht wand sich auf dem Flug ab der Höhe von Bodø ein leichter Hauch von unfotografierbaren Polarlichtern weiß-grünlich am nord-östlichen Himmel. Ab der Bäreninsel kamen sie nicht mehr gegen die unter dem Horizont wirkende Mitternachtssonne an. Die südliche Spitze Spitzbergens war dann klar erkennbar.