Die freudestrahlende Nachricht am Freitag morgen: Wir haben endlich die Genehmigung für Flüge. Leider nur bis 120m über Grund und Flug auf Sicht. Es ist nicht nur schwieriger, eine Genehmigung zu bekommen…diese sind dann auch noch erheblich eingeschränkt. Kein gutes Zeichen, wenn man selbst hier in der Abgeschiedenheit nicht mehr in großer Höher operieren kann. Wir fahren nicht mehr raus. Die Flugzeuge werden alle nochmal komplett getestet und für den morgigen Tag zusammengebaut.
Aufgrund des besonderen Status Svalbards gibt es keine Verbrauchssteuer auf Svalbard. Insbesondere Alkohol ist für einen Skandinavier hier sehr günstig. Man kann im Supermarkt allerdings nur bestimmte Kontingente kaufen. Als Besucher bekommt man dazu einen Stempel auf seine Bordkarte, auf der die Menge abgehakt wird.
Heute ist „friday gathering“, Bier in der Mensa für ’nen Euro. Die Mensa wurde von der Bergbaugesellschaft gestiftet und sieht in der Mitte aus wie einer der hölzernen Kohletransporttürme, die hier überall stehen. Hat für mich etwas von einer Astrid Lindgren Geschichte. Wir sitzen mit unserer Studentengruppe beisammen. Die Feuerstelle wird angeheizt und es wird heimelig.
Zwei Wissenschaftler rücken irgendwann das Klavier in die Mitte, holen eine Gitarre und tragen selbstgeschriebene Lieder vor. Sie singen von vegetarischen Eisbären und ihren Sorgen, der Liebe zu Svalbard und wie man sich immer wieder neue Forschungsdinge ausdenkt, weil man unbedingt an diesen besonderen Ort zurückkommen muss. Oder der Vorstellung, wie Zombies aus den Gräbern von Longyear kommen (die Idee dazu kam ihnen, als auf dem Friedhof versucht wurde, aus den Gräbern im Permafrost die spanische Grippe von 1918 zu rekonstruieren).
Sehr, sehr großartig. Später versacken wir noch in der „Svalbar“.