Es fühlt sich vetraut an, in Longyearbyen das Flugzeug zu verlassen und über die Rollbahn zum Empfangsgebäude zu stapfen. Auf der Piste sind wir vor fast genau fünf Jahren selber umhergeflogen mit unseren Styroporfliegern. Nun sind wir wieder hier, wo der Abschied damals doch irgendwie endgültig war. Es steht diesmal kein Mietauto mit steckendem Schlüssel für uns auf dem Parkplatz. Wir reihen uns ein in den prall gefüllten Bus und lassen uns für 7 Euro die wenigen km vom Flughafen zur Stadt kutschieren. Das gibt einem augenblicklich das Gefühl von Tourismus.
Es scheint voller geworden. Es gibt eine Reihe neuer Häuser, Industriehallen und Hotels. An einigen Stellen wird gebaut. Vielleicht kommt uns das aber auch nur so vor. Wir wohnen nun zentrumsnah im (neuen) UNIS-Gästehaus, nicht mehr weiter oben in Nybyen in den alten Bergarbeiterunterkünften. Bei unserem letzten Aufenthalt waren wir sehr früh und sehr spät mit dem Auto unterwegs, um außerhalb der Flughafenöffnungszeiten fliegen zu können. Nun sind wir tagsüber zu Fuß in der Stadt.
Zuerst geht es zum Supermarkt. Die Stewardess wollte uns trotz gegenteiligem Versprechens im Ticket kein kostenloses Essen geben. Und Wifi ging an Bord auch nicht. Das ausführliche Frühstück am Flughafen Oslo war das letzte Essen. Alles ist vertraut mit leichten Erweiterungen. An der Haupteinkaufstraße befindet sich nun eine Halfpipe. Wir wohnen für arktische Verhältnisse nobel, nebenan im Radisson BLU Hotel hat man es kaum besser. Die Zimmer sind fast brandneu, mit Bad, Küche und fettem Internet.
Abends geht es mit den anderen Besuchern ins Kroa. Wir schwelgen in Erinnerungen an vergangene Messkampagnen.