Bei der täglichen Nachbesprechung am Morgen wird es plötzlich dunkel im Lehrsaal. Der Strom ist weg. Das passiert nicht häufig, aber hin und wieder. Am Rande von Longyear steht ein Kohlekraftwerk, das alles mit Strom und Fernwärme versorgt. Im Ort verteilt gibt es einige Heizstationen, die zumindest für die Wärme einspringen können. Für den absoluten Notfall existiert ein Evakuierungsplan per Luftbrücke. Wir behelfen uns mit Taschenlampen und Kreide.
Der Rettungshubschrauber macht Übungen mit der Winsch über dem Vorfeld, während wir abends auf die Rückkehr der 7-Uhr Maschine warten.
Unser Hangar im Flughafen wurde früher von Aeroflot genutzt. Es stehen noch kyrillisch beschriftete Kisten herum. Sehr unangenehm ist ein großer, lauter Kompressor, der ständig zischt und sich alle paar Minuten mit viel Drama einschaltet.
Es geht an den Strand, um Ovale über dem Fjord und dem Land zu fliegen. Das Flugzeug misst 70% Luftfeuchtigkeit. Das ist in absoluten Mengen nicht viel. Bei Zimmertemperatur in den Gebäuden sind es nur 15%. Man möchte ständig trinken, die Haut ist rauh und spröde. Der Flugzeugwerfer muss aufpassen, dass der Rumpf beim Starten nicht durch die Hände rutscht. Der Flieger fliegt ohne zu murren seine Runden.