Ging es bei der letzten Messkampagne um die meteorologischen Abläufe im Adventalen, so geht es diesmal um die Luft über und das Wasser in den Fjorden. Neben dem Wetterballon und SUMO sind Messmasten an der Küste aufgebaut, einige Studenten fahren mit dem UNIS Forschungsschiff Viking Explorer hinaus und lassen Sensoren ins Wasser hinab.
Auch ein 2m langer „Glider“, ein ständig auf- und abtauchender autonomer Tauchkörper, ist mit von der Partie. Der zuständige Laptop bimmelt mit einer alarmierenden Schiffsglocke über den Gang, wenn über Iridium-Satelliten neue Daten ankommen.
Wir bauen unsere SUMO-Station am Wasser auf, um möglichst weit über den Fjord fliegen zu können. Die seichte Dünung sorgt für ein eigentümliches Gefühl von Sommerurlaub. Das Fliegen hat Routine, der Flieger leert 4 Akkus in 4 Stunden. Hin und wieder suchen wir die Gegend um uns mit einer hellen Lampe nach Eisbären ab.
Gegen 21 Uhr wird über Funk nach Freiwilligen gefragt, die mit dem Schlauchboot hinausfahren möchten. Der Glider hat Feuchtigkeit im Inneren detektiert und soll sicherheitshalber eingeholt werden. Etwas später rast das kleine Boot den Fjord hinab an uns vorbei und bringt den Glider sicher zurück. Falscher Alarm.
Der Glider hat keine Schiffschraube, die Vorwärtsbewegung entsteht über seine Stummelflügel und Gewichtsverlagerung während das Ab- und Aufstiegs im Wasser. Das System hat sehr viele Ähnlichkeiten mit autonomen Fliegern. Es hat im Wasser nur mit widrigeren Bedingungen zu kämpfen und die Zeitintervalle sind viel länger – er kann über Monate im Meer navigieren.
Wenn man sehr, sehr lange belichtet, bekommt man einen Hauch von Nordlichtern, Sterne, den verdeckten Mond und einen SUMO zu sehen.